Fallstricke bei der Zahnpräparation – können Sie es sehen?
HERAUSFORDERUNGEN BEI RESTAURATIVEN UND PROTHETISCHEN BEHANDLUNGEN IN DER ZAHNHEILKUNDE

Fallstricke bei der Zahnpräparation – können Sie es sehen?

Übermäßiger bzw. unzureichender Substanzabtrag und unregelmäßige Präparationsgrenzen

Können Sie es sehen?

Zu den häufigsten Fehlern bei der Zahnpräparation gehört der übermäßige Substanzabtrag am Zahn. Dieser kann später zu einer Gingivarezession und damit zur Freilegung des Rands zwischen Zahn und Prothese führen oder schwere Reizungen verursachen, die schlussendlich in einer Gingivitis resultieren können.1 Die Zahnpräparation muss spezifische Anforderungen erfüllen, damit später guter Halt und Widerstandsfähigkeit gegen vertikal und lateral einwirkende Kräfte gewährleistet sind. Eine übermäßige Bearbeitung der axialen Wände oder okklusalen Fläche stellt ein Risiko für die Gesundheit des betreffenden Zahns dar und kann zur Ablösung von Kronen, Brücken usw. führen.2 Die größten Schwierigkeiten bei der Zahnpräparation bestehen in der Präparation an den Grenzflächen, in der Entfernung aller unterminierten Strukturen und in dem Glätten der Zahnoberfläche für bessere Abdrücke bzw. Scans.

Ohne eine Vergrößerungshilfe kann das menschliche Auge Strukturen wie Linien nur dann unterscheiden und als getrennt wahrnehmen, wenn zwischen ihnen ein Abstand von mindestens 0,2 mm besteht. Kleine Defekte, Risse und weitere Details lassen sich aus diesem Grund viel einfacher mit einer Vergrößerungshilfe entdecken.3

Um mit einer indirekten Restauration höchste Funktionalität und Ästhetik zu erzielen, sind eine Reihe von Faktoren zu beachten. Bei der Behandlung mit festsitzenden Zahnprothesen ist die Zahnpräparation der schwierigste und technisch anspruchsvollste Schritt. Lage und Ausführung der Präparationsgrenze sollten am besten mit einer Vergrößerungshilfe wie einem Mikroskop bestimmt werden.3,4

Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Sehvermögen direkten Einfluss auf die funktionelle Haltbarkeit indirekter dentaler Restaurationen hat. Vergrößerungshilfen verbessern die Diagnostik und Präparation und erleichtern die Durchführung von Zementierungsprotokollen.

Das Dentalmikroskop macht bei der Zahnpräparation und Zementierung von Prothesen einen enormen Unterschied. Durch die Kombination von mikroskopgestützter Sicht mit einem digitalen Behandlungsprotokoll ist es möglich, Präzision und Schnelligkeit der minimalinvasiven Behandlung zu verbessern, ohne dabei die Funktionalität oder Ästhetik der Ergebnisse negativ zu beeinflussen.

Marko Jakovac, Privatdozent, DMD, MSC, PhD Zagreb, Kroatien

Einfachere Diagnostik und präzisere Zahnpräparation

Moderne Mikroskope bieten eine Vielzahl von erweiterten und sogar augmentierten Visualisierungsmodi, die einen großen Nutzen für die restaurative Therapie und Behandlung mit festsitzenden Zahnprothesen bereithalten. Beispielsweise können Technologien mit Fluoreszenz bei der Unterscheidung von natürlicher Zahnsubstanz, Plaque, Karies und Restaurationen helfen. So lassen sich Diagnosen leichter stellen und Behandlungspläne besser durchführen.5

Dazu spielen Mikroskope eine wichtige Rolle bei der indirekten Restauration. Durch optische Geräte zur Vergrößerung des Behandlungsfelds lassen sich die Ränder und der Sitz der Restauration besser begutachten und so eine gute finale Positionierung sicherstellen. Bei der Zementierung kann der behandelnde Arzt mithilfe eines Mikroskops insbesondere transluzente Reste überschüssigen Zahnzements sehen, dessen Entfernung unerlässlich für die Gesunderhaltung der Gingiva ist.3

Mithilfe eines Dentalmikroskops kann der Arzt das Behandlungsfeld um das 20- bis 40-Fache vergrößert betrachten. Dies ermöglicht präzise Bewegungen bei der Verwendung aggressiver Bohrer mit hohen Drehzahlen, trotz der eingeschränkten Sicht durch Kühlwasser und Substanzreste. Das ist nicht nur schonender für die Struktur und Gesundheit des bearbeiteten Zahns, sondern auch für die benachbarten Zähne.4

Verbesserte Diagnostik und Präparation, erleichterte Durchführung von Zementierungsprotokollen

  • Diagnose ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
  • Zahnpräparation ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
  • Einprobe und Zementierung ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
  • Diagnose ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
    Diagnose ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
    Bild mit freundlicher Genehmigung von: Dr. Marko Jakovac, Zagreb, Kroatien

    Diagnose ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)

    Bild mit freundlicher Genehmigung von: Dr. Marko Jakovac, Zagreb, Kroatien

    Diagnose ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)

  • Zahnpräparation ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
    Zahnpräparation ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
    Bild mit freundlicher Genehmigung von: Dr. Marko Jakovac, Zagreb, Kroatien

    Zahnpräparation ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)

    Bild mit freundlicher Genehmigung von: Dr. Marko Jakovac, Zagreb, Kroatien

    Zahnpräparation ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)

  • Einprobe und Zementierung ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
    Einprobe und Zementierung ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)
    Bild mit freundlicher Genehmigung von: Dr. Marko Jakovac, Zagreb, Kroatien

    Einprobe und Zementierung ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)

    Bild mit freundlicher Genehmigung von: Dr. Marko Jakovac, Zagreb, Kroatien

    Einprobe und Zementierung ohne Vergrößerung (links) und mit hoher Vergrößerung (rechts)

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  • 1

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    Rosella D et al. A tooth preparation technique in fixed prosthodontics for students and neophyte dentists. Annali di stomatologia 2015; 6 (3-4): 104.

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    Jakovac M, Hrsg. Protokol. Zagreb: Stega tisak; 2022, 437–446.