Die rasanten Fortschritte und vielen Innovationen im Bereich der ophthalmologischen Imaging-Technologien machen die Diagnose, Überwachung und Behandlung von Netzhauterkrankungen für Augenärzte so vielversprechend, wie nie zuvor. Darunter fallen die optische Kohärenztomographie (OCT) im Spektralbereich, die OCT-Angiographie (OCT-A) und Ultraweitwinkelkameras. Die ophthalmologische Bildgebung hat nicht nur die Abläufe in den Kliniken optimiert und die Patientenversorgung verbessert, sie war auch ein unverzichtbares Instrument für die Remote-Patientenbetreuung während der Corona-Pandemie.

Dr. Jung trifft in seinem Büro in Pleasanton, USA, ein.

Optimierung einer schlanken Praxis mit ophthalmologischer Bildgebung

East Bay Retina Consultants, Inc. wurde 1967 von Dr. George F. Hilton, einem der Begründer der pneumatischen Retinopexie, gegründet und arbeitet seit über 50 Jahren für die Menschen in East Bay, Kalifornien. Unsere zertifizierten Spezialisten für Vitreoretinalchirurgie setzen sich für jeden einzelnen Patienten ein und arbeiten eng mit den überweisenden Ärzten in der Umgebung zusammen – uns ist ein empathischer Umgang mit unseren Patienten sehr wichtig.

Als erste Netzhautpraxis in der East Bay widmen wir uns auch heute der bestmöglichen Versorgung aller Patienten und der steten Weiterentwicklung modernster Behandlungsmethoden für medizinische und chirurgische Netzhauterkrankungen. Unsere fünf Standorte in der East Bay verlassen sich auf unsere ophthalmologischen Imaging-Technologien wie die SD-OCT und das Ultraweitwinkel-Imaging, um die Befundung und das Management von Netzhauterkrankungen zu optimieren und die Patienten bestmöglich zu betreuen.

Dr. Jesse Jung erklärt den Retina-Workflow seiner Praxis:

  • ZEISS CIRRUS wird in der Augenarztpraxis von Dr. Jung regelmäßig eingesetzt.

  • Eine Patientin während einer OCT-Untersuchung.

Ophthalmologische Bildgebung und bessere Behandlungsstandards

Die optische Kohärenztomographie (OCT) gilt als Standardverfahren für das Management der meisten Netzhauterkrankungen. Trotz der unzähligen Bildgebungstechnologien, die Retinologen zur Verfügung stehen – einschließlich Fundusfotografie, Fundus-Autofluoreszenz (FAF), Fluoreszenz- (FA) und Indocyanin-Angiografie (ICGA) – ist die OCT im Spektralbereich (SD-OCT) das wahrscheinlich am häufigsten verwendete nicht-invasive Bildgebungsinstrument im klinischen Alltag. Und obwohl sie lange als Luxus gesehen wurde, hat sich die OCT zu einem festen Bestandteil der ophthalmologischen Arbeitsweise entwickelt, auch in unserer Praxis.

Wir bei East Bay Retina Consultants verlassen uns in hohem Maße auf die integrierte Bildgebung. Sie ist Teil des Behandlungsablaufs für jeden Patienten, und wir nehmen aktiv an verschiedenen klinischen Studien und Forschungen zu diesem Bildgebungsverfahren teil. Die OCT-Bildgebung hat es unseren Praxen ermöglicht, eine größere Anzahl von Patienten mit größerer diagnostischer Genauigkeit und Effizienz zu behandeln. Und die Fortschritte in der Ultraweitwinkel-Bildgebung, wie z. B. bei ZEISS CLARUS 700, haben es uns ermöglicht, qualitativ hochwertige, farbgetreue Bilder aufzunehmen, da hier mehrere Bildgebungsmodalitäten kombiniert werden, wie Fundus-Autofluoreszenz, externe Fotografie des Vorderabschnitts und Fluoreszenzangiographie.

  • Dr. Jesse Jung erläutert die Vorteile von CLARUS 700 im Detail, inklusive einer Reihe fortschrittlicher Funktionen, auf die sich Augenärzte freuen dürfen.

Die Ultraweitwinkel-Bildgebung ermöglicht die Darstellung der äußeren Peripherie, außerhalb des standardmäßigen 7-Feld-Netzhautareals gemäß ETDRS (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study). Dadurch lässt sich das Ausmaß der peripheren Pathologie besser erkennen, wie z. B. vorherrschende periphere Läsionen oder Ischämie bei diabetischer Retinopathie. Durch Diagnoseinstrumente wie die Spectral-Domain-OCT und OCT-A von CIRRUS konnten wir die klinische Entscheidungsfindung in unserer Praxis verbessern – insbesondere wenn es darum geht, bei einer diabetischen Makula-Ischämie oder einem retinalen Venenverschluss den Grad der Sehschärfenbeeinträchtigung zu bestimmen. Denn auf dieser Basis wird entschieden, ob bei einer leichten Pigmentepithelabhebung mit Verdacht auf indolente, ruhende MNV eine Behandlung durchgeführt wird oder nicht.

Als Netzhautspezialisten nutzen wir regelmäßig bildgebende Verfahren: Der Einsatz dieser Diagnoseinstrumente ist für die Diagnose, Patientenaufklärung und Behandlungsplanung in einer Augenarztpraxis mit Schwerpunkt Retinologie unerlässlich. Während der Pandemie haben wir festgestellt, dass die Ultraweitwinkel-Bildgebung die klinische Untersuchung sehr gut ergänzt. Dadurch wurde es bei stabilen Patienten möglich auch mit größtmöglichem Infektionsschutz eine diagnostische Bewertung vorzunehmen. Die meisten Bildgebungsgeräte, einschließlich CLARUS 700, sind heute nicht-mydriatisch und können auch bei nicht erweiterter Pupille qualitativ hochwertige Bilder aufnehmen.

Auch wenn der Fortschritt in der ophthalmologischen Bildgebung und der Ultraweitwinkel-Bildgebung die Grenzen des Möglichen immer weiter verschieben, sollte keine dieser Technologien als unmittelbarer Ersatz für eine gründliche Fundusuntersuchung mit Skleraldepression herangezogen werden. Dies gilt insbesondere für die Beurteilung der peripheren Netzhaut bei symptomatischen Patienten mit Verdacht auf Löcher, Risse oder Ablösungen. Für Retina-Fachärzte ist diese Technologie jedoch eine wichtige Ergänzung zu den Untersuchungsbefunden, da wir mit ihr die Elemente der Netzhaut, die mit dem bloßen Auge nicht immer zu erkennen sind, noch besser verstehen können.

Auch die Fortschritte in der Ultraweitwinkel-Bildgebung, wie z. B. bei ZEISS CLARUS 700, haben es uns ermöglicht, qualitativ hochwertige, farbgetreue Bilder aufzunehmen, da hierbei mehrere Bildgebungsmodalitäten wie Fundus-Autofluoreszenz, externe Fotografie des Vorderabschnitts und Fluoreszenzangiographie in einem einzigen Gerät kombiniert werden können.

Dr. Jesse Jung

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  • Dr. Jung führt eine Spaltlampenuntersuchung durch

  • Eine Gesichtsfelduntersuchung am ZEISS HFA

Optimierung des Patienten-Workflows mit ophthalmologischer Bildgebung

Es ist hilfreich, wenn wir Patienten so durch die Praxis lotsen können, dass die Bildgebung vor dem Betreten des Untersuchungsraums stattfindet. So vermeiden wir unnötige Bewegungen in der Praxis und können Engpässe im Klinikablauf verhindern. Das ist besonders wichtig, wenn viele Patienten behandelt werden, von denen einige möglicherweise in der Mobilität eingeschränkt sind. Gerade jetzt, während der Corona-Pandemie, ist es wichtig, den Kontakt mit den Patienten zu minimieren, um Infektionen vorzubeugen.

Leider konnten viele Patienten während der Pandemie nicht wie gewohnt weiterbehandelt werden. Und als wir unsere Praxen zeitweise ganz schließen mussten, spielte die ophthalmologische Bildgebung eine entscheidende Rolle bei Remote-Arztterminen. Auch wenn die meisten Ärzte auf dem Höhepunkt der Pandemie nicht ihre üblichen Patientenzahlen betreuen konnten, so ermöglichte die ophthalmologische Bildgebung zumindest die Fernüberwachung von Netzhauterkrankungen, indem sie die Gespräche zwischen Ärzten und Patienten ergänzte.

Dr. Jung begutachtet Patientendaten

Wenn Ärzte stabile Netzhauterkrankungen wie die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder die diabetische Retinopathie (DR) behandeln, ist es wichtig, dass sie Längsschnittdaten über einen längeren Zeitraum hinweg erfassen können. Aus diesem Grund sind bildgebende Verfahren wie die OCT heute so bedeutend, wenn es um die Festlegung von Behandlungsalgorithmen geht. Sie sind ein leistungsfähiges Hilfsmittel für das Management und die Prognose von Netzhauterkrankungen. In Zukunft kommen Patienten mit einer stabilen Netzhauterkrankung wie trockener AMD oder leichter nicht-proliferativer diabetischer Retinopathie durchaus für eine telemedizinische Verlaufskontrolle infrage – während der Pandemie haben wir unsere ersten Erfahrungen darin gesammelt.

Unabhängig von der Ausstattung der Arztpraxis werden Ärzte, die Netzhauterkrankungen behandeln, von der Fundusfotografie und OCT-Aufnahmen profitieren. In Praxen mit hohem Patientenaufkommen, wie der unseren, kann sich die Investition in eine hochwertige Imaging-Technologie wie eine Ultraweitwinkelkamera oder ein hochauflösendes OCT-Gerät bereits nach einem Jahr amortisieren.

Laut Dr. Jung profitieren die Patienten davon, wenn sie bei der Aufklärung über den Behandlungsplan Bilder ihrer eigenen Augen sehen.

Der Nutzen der Bildgebung über die klinische Entscheidungsfindung hinaus

In unserem Patienten-Workflow vertrauen wir auf die ophthalmologische Bildgebung: Sie ist ein hervorragendes Hilfsmittel, um die Patienten über ihre spezielle Netzhauterkrankung aufzuklären. Die Bildgebung wird durchgeführt, bevor der Patient in den Untersuchungsraum kommt. Unsere Ärzte verwenden einen separaten Monitor mit einer Remote-Diagnosesoftware, um die Patienten durch die Bilder zu führen und ihnen die Diagnose, den Verlauf und den Status ihrer Krankheit zu erklären. Die optische Kohärenztomographie hilft uns zu bestimmen, welche Behandlung für den Patienten sinnvoll ist und bietet die visuellen Hilfsmittel, um die Prognose, die möglicherweise nötigen Behandlungen und den Krankheitsverlauf aufzuzeigen.

Nehmen wir zum Beispiel einen Patienten mit AMD oder einem Netzhautriss: Wenn er ein Foto oder ein Bild seines eigenen Auges sieht, kann er den Krankheitsprozess und die erforderliche Behandlung besser nachvollziehen. Ohne eine visuelle Darstellung der Augenanatomie verstehen die Patienten ihre Behandlung möglicherweise nicht oder beteiligen sich nicht ausreichend an den therapeutischen Maßnahmen. Eine mittels Fluoreszenzangiographie oder OCT-A festgestellte retinale Ischämie kann auch eine Verschlechterung des BCVA-Werts bei Patienten erklären, deren klinische Untersuchungen ansonsten unauffällig sind.
Wir von East Bay Retina Consultants waren auch an zahlreichen klinischen Studien beteiligt, bei denen zur Beurteilung von Behandlungsergebnissen verschiedener Netzhauterkrankungen Bildgebungsverfahren eingesetzt wurden. Die ophthalmologische Bildgebung ist heute ein fester Bestandteil von klinischen Studien. Ganz gleich, ob es sich dabei um eine OCT zur Beurteilung der zentralen Foveadicke oder um eine FAF zur Wachstumskontrolle der geografischen Atrophie handelt: Die Bildgebung dient zur Bestimmung eines objektiven primären Endpunkts. Im Gegensatz zu früheren klinischen Studien sind subjektive Ergebnisse, wie die Sehschärfe, nicht mehr der einzige primäre Endpunkt, der für die Forschung verwendet wird. Indem die strukturellen Veränderungen der Netzhaut objektiv beurteilt werden können, sind Kliniker und Forschende besser in der Lage, die optimale Vorgehensweise zu bestimmen, die zur Behandlung einer Netzhauterkrankung erforderlich ist. Die Forschung im Bereich der Bildgebung hat wesentlich dazu beigetragen, dass viele Netzhauterkrankungen besser diagnostiziert und behandelt werden können.

Meine Empfehlung an Ärzte, die ihre Effizienz verbessern möchten: Überprüfen Sie ihre Praxisabläufe. Nehmen Sie sich die Zeit, den Weg eines Patienten durch Ihre Praxis von der Anmeldung bis zur Abmeldung zu analysieren.

Dr. Jesse Jung

Dr. Jesse Jung

Die Zukunft der ophthalmologischen Bildgebung

Letzten Endes besteht das Ziel jeder Augenarztpraxis darin, ihren Patienten die bestmögliche medizinische Betreuung zu bieten. Und die ophthalmologische Bildgebung bietet klare Vorteile bei der Optimierung von Arbeitsabläufen und mehr Effizienz. Zukünftige Innovationen wie tragbare Kontrollgeräte, Video-Sprechstunden und künstliche Intelligenz werden die Erfahrung der Patienten weiter verbessern.


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