Für die Arbeit mit Gemälden, Textilien und anderen Materialien
Wählen Sie Ihr ideales Mikroskopsystem
Die Konservierung von Gemälden beginnt fast immer mit einer detailgenauen Untersuchung. Dabei ist das berührungslose und zerstörungsfreie Vorgehen besonders wichtig – ganz gleich, ob es um die Reinigung, Restaurierung, Forensik oder Echtheitsprüfung geht. Dafür besitzen Stereomikroskope bewegliche Arme und ein Auslegerstativ und können flexibel positioniert werden. So können Restauratoren, Kunsthistoriker, Archäologen und Experten ähnlicher Fachgebiete auch sehr große Gemälde komfortabel betrachten. Großflächige Schäden oder Farbverluste sind meistens mit bloßem Auge erkennbar, doch nur mit einem Stereomikroskop mit variablen Lichtquellen lassen sich kleinste Details erkennen: feines Craquelé, aufwendige Maltechniken, filigrane Pinselführung oder Signaturen, die im Laufe der Jahrhunderte verblasst sind.
Mikroskopische Analyse der Schichten und Pigmente
Polarisationsmikroskope ermöglichen eine detaillierte Analyse der Farbschichten und Pigmente. Eine winzige Farbprobe genügt: Wenn Sie diese auf den Objektträger geben, sind sofort einzelne Pigmentkristalle sichtbar. Ganze Farbschichten lassen sich von der Grundierung bis zur Oberfläche unterscheiden. Welche Schichten sind original, welche wurden später aufgetragen? Welche Farben sind noch vorhanden, welche müssen restauriert werden? Ein Stereomikroskop liefert Antworten.
Wenn Gemälde im Querschnitt untersucht werden sollen, benötigt man für die strukturelle und chemische Analyse ein Rasterelektronenmikroskop (SEM) mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX). Bei diesem Verfahren werden Farbproben mit Elektronen beschossen, die unterschiedliche energetische Eigenschaften der reflektierten Röntgenstrahlung erkennbar machen. So kann die chemische Zusammensetzung der Farbe bestimmt werden. Mit diesen Informationen fällt die Entscheidung für das jeweils geeignete Restaurierungsverfahren leicht.
Textilien und Fasern
Die Bestimmung unterschiedlicher Fasern ist bei der detaillierten Analyse von Museumsobjekten unerlässlich, wie bei Textilien, Gemälden, Polstermöbeln und vielen anderen Kunstgegenständen. Die Bandbreite der Anwendungen ist riesig und bezieht auch Bereiche wie die Archäologie und die Forensik mit ein. Die Fasern sind in der Regel gealtert oder versteinert, oft auch unvollständig, brüchig oder verkohlt. Dann ist eine vorsichtige, berührungslose Untersuchung besonders wichtig, vor allem bei einer Echtheitsprüfung. Denn die weitere Bearbeitung hängt von der Beurteilung der Schäden und deren Ursachen ab.
Ein Polarisationsmikroskop ist eine schnelle und effiziente Methode zur Bestimmung von Textilien, zum Beispiel bei Leinwänden von Gemälden. Um historische Textilien wie Baumwolle, Hanf, Wolle, Seide und Leinen bestimmen zu können, müssen bestimmte Merkmale der Textilfasern untersucht werden. Baumwollfasern sind beispielsweise anhand ihrer typisch gewundenen Form erkennbar, während die Fasern von Hanf, Jute und Leinen gerade sind. Leinen und Jute weisen Faserverdickungen auf, und die Faserenden von Jute laufen konisch zu. Mikroskope mit detailgenauer, hochwertiger Optik erleichtern die Identifizierung der Textilart, insbesondere bei beschädigten Objekten.
Machen Sie sich ein Gesamtbild
Mit Polarisations- und Konfokalmikroskopen von
Den Blick aufs Ganze ermöglicht ein modifizierter Herzog-Test (Rotplättchentest) mit einem Polarisationsmikroskop. Dieser Test hilft bei der Unterscheidung von natürlichen und synthetischen Fasern. So sind fundierte Rückschlüsse auf Herkunft, Alter und Herstellung des Objekts möglich. Die Pigmentanalyse liefert Ihnen Informationen zu den im Gemälde verwendeten Farben. Und sie zeigt, welche Farben bei der Restaurierung verwendet werden sollten. Darüber hinaus wird deutlich, welche Farbschichten original sind und welche von früheren Restauratoren aufgetragen worden sind.
Die konfokale Fluoreszenzmikroskopie verfeinert die Visualisierung von Textilgarnen und Geweben in hoher Auflösung, indem das Licht aus nichtfokalen Ebenen entfernt wird. Das Verfahren zeigt dreidimensionale Ansichten der Textilien und trägt dazu bei, etwaige Additive auf und in den Fasern und Textilien mit hoher Genauigkeit festzustellen. Dieses Mikroskopieverfahren ermöglicht die geometrische Abbildung von Garn und Gewebe in hoher Auflösung. Durch die Summation der Bilder aus verschiedenen Ebenen entsteht ein dreidimensional strukturiertes, konfokales Bild.