Mikroskopielösungen für die primäre Gesundheitsversorgung
Gesundheitsprobleme treten hauptsächlich in Regionen mit begrenzten Ressourcen auf
Die primäre Gesundheitsversorgung befasst sich mit Gesundheitsproblemen, die hauptsächlich in Entwicklungs- und Schwellenländern in Regionen mit begrenzten Ressourcen auftreten. HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose haben noch immer verheerende Auswirkungen auf den Einzelnen, auf Familien und sogar ganze Gemeinschaften. Die primäre Gesundheitsversorgung erfordert Instrumente, die direkt dort eingesetzt werden können, wo sie am meisten gebraucht werden. Der Fokus liegt dabei auf Patienten, die in entfernten Regionen fernab von Großstädten leben und keinen Zugang zu bestehenden Gesundheitssystemen haben.
In ressourcenarmen Regionen erfolgt der Nachweis von Tuberkulose (TB) zumeist durch die konventionelle lichtmikroskopische Untersuchung von Abstrichen mit Ziehl-Neelsen-Färbung, die direkt aus Sputumproben präpariert werden. Die Ziehl-Neelsen-Mikroskopie ist hoch spezifisch, ihre Empfindlichkeit ist jedoch variabel (20 bis 80 %) und bei Patienten mit extrapulmonaler TB und bei HIV-infizierten TB-Patienten erheblich reduziert. Die konventionelle Fluoreszenzmikroskopie ist empfindlicher und schneller als die Ziehl-Neelsen-Methode. Die Verbreitung dieser Technik wurde jedoch durch die hohen Kosten für Quecksilberdampflampen, die erforderliche regelmäßige Wartung und die Notwendigkeit einer Dunkelkammer gebremst.
Mit der Entwicklung von LEDs wurde es möglich, die Vorteile der Fluoreszenzmikroskopie ohne die zuvor damit verbundenen Kosten zu nutzen. Die Effizienz der LED-Mikroskopie wurde 2009 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anhand von Standards bewertet, die eine Beurteilung der Genauigkeit und der Auswirkungen neuer TB-Diagnostika auf Patienten und die öffentliche Gesundheit erlauben. Die Ergebnisse zeigten, dass die Genauigkeit der LED-Mikroskopie mit Auramin-O-Färbung den internationalen Referenzstandards entspricht und dass die LED-Mikroskopie empfindlicher ist als die konventionelle Ziehl-Neelsen-Mikroskopie. Darüber hinaus ermöglichte die LED-Mikroskopie qualitative, operative und preisliche Vorteile im Vergleich zur konventionellen Fluoreszenz- und Ziehl-Neelsen-Mikroskopie.
Malaria und die Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) sind durch Insekten übertragene parasitäre Erkrankungen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern weit verbreitet sind. Beide Erkrankungen führen unbehandelt zum Tod und sind für Tausende Todesfälle jährlich verantwortlich. Die Parasiten werden in der Regel in einem Blutfilm des Patienten mithilfe eines kompakten, aufrechten Mikroskops mit Hellfeldkontrast nachgewiesen. Zu den häufigsten Färbemethoden zählen die Giemsa-, Romanowsky- und Leishman-Färbung eines Blutausstrichs.
Mikroskopanforderungen
Die Mikroskope müssen leicht, kompakt, tragbar und einfach zu bedienen sein. Darüber hinaus sind eine unabhängige Stromversorgung, eine robuste Lichtquelle und eine klimageschützte Optik Grundvoraussetzungen, um zuverlässig dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird.