Lattice-Lichtblattmikroskopie für die biowissenschaftliche Forschung – aktuelle Beispiele aus der Forschungsgemeinschaft
Technologieanwendung

Lattice-Lichtblattmikroskopie für die biowissenschaftliche Forschung

Aktuelle Anwendungsbeispiele aus der Forschungsgemeinschaft

Als ZEISS Lattice Lightsheet 7 im Jahr 2000 der Forschungsgemeinschaft vorgestellt wurde, war das ein wahrer Meilenstein in der Entwicklung von Mikroskopieverfahren für die biowissenschaftliche Forschung. Zum ersten Mal hatten Biologen die Möglichkeit, subzelluläre biologische Prozesse über längere Zeiträume zu beobachten – mit modernster Bildgebungstechnologie in einem anwenderfreundlichen Gerät mit maximaler Zugänglichkeit.

Forschungsgruppen in aller Welt haben mittlerweile die Technologie im Alltag erprobt und können nun erste Ergebnisse vorstellen. Diese Seite dokumentiert die breite Palette an Anwendungen, die von der Lattice-Lichtblattmikroskopie und den beeindruckenden Erkenntnissen profitieren, die derzeit nur mit ZEISS Lattice Lightsheet 7 möglich sind.

Genexpressionssignaturen in sich entwickelnden Mausembryonen

Frühe Prozesse beim werdenden Leben

Beide Bilder zeigen einen fixierten Mausembryo an Tag 3,5 mit einem Durchmesser von rund 60 µm. Spinning Disk: Die Probe ist auf gamma-H2AX und EdU-markierte replizierende DNA gefärbt; ZEISS Lattice Lightsheet 7: Die Probe ist mit Gamma-H2AX und DRAQ5 gefärbt.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: T. Olbrich und M. Kruhlak, National Cancer Institute, National Institutes of Health, USA.

Der Präimplantationsembryo durchläuft in schneller Folge eine Reihe von Zellteilungen, die mit zwei kritischen Entscheidungen zum Zellschicksal einhergehen. Diese Entscheidungen beeinflussen die Komplexität und Architektur des sich weiterentwickelnden Embryos. Wenn bekannt ist, wie embryonale Zellen ihr frühes Entwicklungspotenzial biomolekular einschränken und die Ausdifferenzierung in bestimmte Zellen verfolgen, lassen sich wichtige Einblicke in die Tumorplastizität gewinnen. Auch Befruchtungsprotokolle könnten anhand dieser Erkenntnisse verbessert werden.

Herausforderungen

Beim Übergang vom naiven Epiblast in einen pluripotenten Zustand schließen sich mehr als 100 Zellen zu einem Präimplantationsembryo mit einem Durchmesser von rund 60–80 µm zusammen. Zur Untersuchung der Veränderungen bei der Genexpression während dieses Übergangs werden sowohl lebende als auch fixierte Proben zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit der Spinning-Disk-Konfokalmikroskopie abgebildet. Die volumetrische Analyse der zellulären Expressionsmuster erbringt den Nachweis für molekulare Mechanismen, die die Entwicklung muriner Präimplantationsembryonen regulieren.

Um zu ermitteln, welche Zellen bestimmte zelluläre Marker exprimieren und wie diese Zellen relativ zueinander angeordnet sind, ist die volumetrische Bildgebung der Präimplantationsembryonen mittels Konfokalmikroskopie erforderlich. Embryonen in diesem Stadium reagieren empfindlich auf Veränderungen der Wachstumsumgebung, der strukturellen Integrität und der Phototoxizität. Damit sich der Entwicklungsphänotyp nicht anormal veränderte, durften die Embryonen nicht gegen das Deckglas gedrückt werden und mussten bei geringer Phototoxizität rasch abgebildet werden. Als einzige Möglichkeit blieb die Spinning-Disk-Konfokalmikroskopie. Dieses Bildgebungsverfahren brachte eine geringe Phototoxizität mit sich und lieferte nahezu die nötige Geschwindigkeit. Nachteilig war jedoch der drastische Rückgang der Signalintensität mit zunehmender Abbildungstiefe in die Embryonen. Daher wurden die Proben meist nur etwa bis zur halben Tiefe abgebildet.

Lösung

Das ZEISS Lattice Lightsheet 7 Mikroskop erlaubt bei geringer bis gar keiner Phototoxizität und minimalen Einbußen bei der Signalintensität die Bildgebung der gesamten Tiefe der Embryonen in der erforderlichen Geschwindigkeit (um Bewegungsartefakte zu verhindern). Die volumetrische Bildgebung der Embryonen mit ZEISS Lattice Lightsheet 7 in nahezu isotroper Auflösung lieferte zudem eine präzisere Darstellung der Zellorganisation im Embryo. Mit dieser Bildgebungstechnologie ist es insbesondere möglich, Genexpressionssignaturen in diesem entscheidenden Stadium der embryonalen Entwicklung zu messen.

Aufnahmeparameter

Abgebildetes Volumen: 230 µm × 124 µm × 94 µm, 30 ms Belichtungszeit, 30 × 1000 Lattice-Lichtblatt, zwei Kanäle.

Aus lebenden Stammzellen abgeleitete Kardiomyozyten

Untersuchung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an schlagenden Herzzellen

Dieses Video zeigt lebende, aus iPS (induzierten pluripotenten Stammzellen) abgeleitete schlagende Herzzellen, deren DNA zur Markierung mit SiR-Hoechst gefärbt ist. Aufgenommen mit ZEISS Lattice Lightsheet 7.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: Y. Taniguchi, Universität Kyoto, Japan.

Das Labor Taniguchi befasst sich mit der Entwicklung neuer Technologien, die sich die Vorteile aus der Kombination mehrerer Wissenschaftsbereiche zunutze machen, u. a. Biologie, Chemie, Physik, Medizin und Informatik. Der multidisziplinäre Ansatz und die Fachkenntnisse ziehen Kooperationen mit zahlreichen Forschungsgruppen an der Universität Kyoto an. In einem dieser Projekte werden lebende, aus iPS (induzierten pluripotenten Stammzellen) abgeleitete Kardiomyozyten als wertvolles Werkzeug für die Herz-Kreislauf-Forschung untersucht. Mit diesen Zellen lassen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen modellieren, Arzneimittelprüfungen beschleunigen und potenzielle regenerative Therapien voranbringen.

 

Herausforderungen

Die konventionelle Konfokalmikroskopie kann nicht das gesamte 3D-Zellmodell mit einer temporalen Auflösung abbilden, die die Schlagfrequenz übersteigt.

Lösung

Durch die schnelle volumetrische Bildgebung des ZEISS Lattice Lightsheet 7 in subzellulärer Auflösung ist es möglich, Gewebeabweichungen wie zelluläre Kontraktilität und Lebensfähigkeit zu untersuchen.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 1,26 Sek., 48 Vol./Min. über 1 Min., abgebildetes Volumen: 300 µm × 435 µm × 125 µm, 2 µm Schrittweite, 126 Ebenen pro Volumen, 1 ms Belichtungszeit, 100 × 1800 Lattice-Lichtblatt.

Axonale Wachstumskegel auf komplexen Gitterstrukturen

Einblicke in die neuronale Entwicklung und Dysfunktion

Hier ist die weitverzweigte Kultur kortikaler Neuronen einer Maus zu sehen, die auf einem 200 µm dicken Cyclo-Olefin-Polymer (COP) mit Gitterstruktur gezüchtet wurden. Die Neuronen sind mit mScarlet (Cytosol) und Lyn-tailed-EGFP (Plasmamembran) markiert.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: M. Kengaku, Universität Kyoto, Kyoto, Japan.

Axonale Wachstumskegel suchen die Umgebung ab und bestimmen die Richtung des neuronalen Wachstums. Die Untersuchung der dynamischen Bewegung sich entwickelnder Neuronen eröffnet tiefere Einblicke in die neuronale Entwicklung und Dysfunktion bei neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen.

Herausforderungen

Die Zellen werden auf Cyclo-Olefin-Polymer (COP) mit einer Gitterstruktur gezüchtet, sodass die Bewegung der Wachstumskegel am Gitter entlang beobachtet werden kann. Die Wachstumskegel sind äußerst lichtempfindlich und beginnen zu schrumpfen, wenn sie einem zu starken Anregungslicht ausgesetzt sind. Auch die COP-Gitterstruktur stellt herkömmliche Bildgebungssysteme vor zahlreiche Herausforderungen. Bei der herkömmlichen Laser-Scanning-Konfokalmikroskopie kann es zu Doppelbildartefakten kommen. Zudem liegt der Brechungsindex von COP bei 1,53 (der von Glas dagegen bei 1,52) und die COP-Unterlage ist 200 µm dick. Durch diese Parameter können die Bilder unscharf werden.

Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 kann diese Herausforderungen bewältigen. Wenn die Gitterstruktur parallel zum Lattice-Lichtblatt ausgerichtet und die spezielle Freiformoptik des Lattice Lightsheet 7 eingestellt wird, lässt sich das Doppelbild entfernen. Das schonende ZEISS Lattice Lightsheet 7 ist zudem das perfekte Werkzeug zur Untersuchung der dynamischen Bewegung sich entwickelnder Neuronen in 4D bei hoher spatiotemporaler Auflösung, ohne die Neuronen mit zu starkem Licht zu stören.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 15 Sek., 21 Volumina in 5 Min., abgebildetes Volumen: 78 µm × 44 µm × 22 µm, 0,3 µm Schrittweite, 134 Ebenen pro Volumen, 20 ms Belichtungszeit, 30 × 1000 Lattice-Lichtblatt, zwei Kanäle.

Pluripotente humane Stammzellkolonien

Ein vielversprechendes Werkzeug für die regenerative Medizin

Hier sind aus embryonalen menschlichen Stammzellen gewonnene Rückenmarksorganoide zu sehen, die in Zellkulturmedien und Matrigel eingebettet sind und deren Tight Junctions mit EGFP, Zellkerne mit mCherry und F-Aktin mit SiR-Actin (rot) markiert sind.

Diese zeitaufgelöste Aufnahme zeigt mikrostrukturierte humane pluripotente Stammzellkolonien (hPSC-Kolonien) mit über GFP-Fusion exprimiertem Tight-Junction-Protein 1 (TJP1-GFP). Diese Kolonien falten sich beim Hinzufügen einer extrazellulären Matrix zu hohlen dreidimensionalen Kugeln. In diesem Beispiel wird der Faltvorgang durch einen Tight-Junctions-Reporter visualisiert, wobei die Tight Junctions an der apikalen Seite der Epithel-hPSCs lokalisiert sind.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: G. Anand, S. Ramanathan, Harvard University, USA.

Das Labor Ramanathan untersucht den Entscheidungsprozess von Zellen und Organismen. Ein Forschungsgegenstand ist die Frage, wie multipotente Stammzellen Entwicklungsentscheidungen treffen, um die komplexen Gewebe im menschlichen Körper zu strukturieren. Pluripotente humane Stammzellen sind ein wertvolles Werkzeug zur Untersuchung der Zelldifferenzierung. Sie haben das Potenzial, geschädigte oder erkrankte Zellen zu ersetzen, weil sie sich zum einen unendlich erneuern und zum anderen zu jedem anderen Zelltyp im Körper entwickeln können. Das macht sie zu einem vielversprechenden Werkzeug für die regenerative Medizin.

Herausforderungen

In früheren Experimenten mit Konfokalmikroskopie beeinträchtigten Photobleaching und Phototoxizität die Datenerfassung.

Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 ermöglicht die volumetrische Bildgebung der Kugeln, sodass sich die Zellteilungen und Umstrukturierungen nachverfolgen lassen.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 10 Min. über 16 Std., 97 Volumina wurden aufgenommen, abgebildetes Volumen: 520 µm × 540 µm × 32 µm, 12 ms Belichtungszeit, 100 × 1800 Lattice-Lichtblatt.

Wir wollten einen Eindruck von ZEISS Lattice Lightsheet 7 gewinnen und herausfinden, ob sich damit unsere Probleme mit Photobleaching und Phototoxizität bewältigen lassen, auf die wir bei der Aufnahme unserer fluoreszierenden Reporter-Zelllinien in hoher temporaler Auflösung mit der konventionellen Konfokalmikroskopie stießen. Wir waren angenehm überrascht von der Möglichkeit, dynamische Zellbewegungen mit diesem Gerät in unter fünf Minuten aufnehmen zu können. Wir danken ZEISS für die Gelegenheit, unsere Proben mit den neuesten Technologien des Unternehmens abzubilden.

Giridhar Anand

Labor Ramanathan, Harvard University, USA

Mitotische Ereignisse in subzellulärer Detailtiefe

Untersuchung möglicher Verbindungen zwischen Mitochondrien und dem Aktin-Zytoskelett

Dieses Video zeigt HeLa-Zellen, die LifeAct-GFP zur Markierung von Aktin (grün) und Tom20-mCherry zur Markierung der Mitochondrien (blau) exprimieren.

Die Lokalisierung der Mitochondrien in verschiedenen Zellregionen wird durch das Aktin-Zytoskelett vermittelt. Wir untersuchen die molekularen Mechanismen, die diesen Prozess regeln, und möchten die Interaktionen zwischen Mitochondrien und dem Aktin-Zytoskelett in proliferierenden Zellen beobachten.

Herausforderungen

Die konventionelle Konfokalmikroskopie führt bei diesen Proben zu Phototoxizität.

Lösung

Mit ZEISS Lattice Lightsheet 7 ist es möglich, Zellen über einen Zeitraum von 12 Stunden in einer ausreichend hohen Auflösung aufzunehmen, bei der Aktin und einzelne Mitochondrien selbst während eines mitotischen Ereignisses erkennbar sind.

Aufnahmeparameter

Fünf Positionen, ein Volumen alle 10 Minuten über 12 Stunden, 73 Volumina wurden aufgenommen, abgebildetes Volumen: 75 µm × 120 µm × 16 µm pro Position, 30 ms Belichtungszeit, 30 × 1000 Lattice-Lichtblatt, drei Kanäle.

Hirnorganoide

Simulation des Gehirns zur Untersuchung neurologischer Störungen und neurodegenerativer Erkrankungen

Dieses Video zeigt ein Hirnorganoid. Bild mit freundlicher Genehmigung von: Maria La Calle Aurioles, McGill University, Montreal, Kanada.

Hirnorganoide sind selbststrukturierende dreidimensionale Gewebestrukturen, die aus Stammzellen abgeleitet werden und in der Lage sind, die Architektur und die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu simulieren. Bei Untersuchungen des Gehirns sowie von neurologischen Störungen und neurodegenerativen Erkrankungen kommen sie weithin zum Einsatz.

Herausforderungen

Wenn das gesamte Hirnorganoid in vertretbarer Zeit aufgenommen werden soll, geht die konventionelle Konfokalmikroskopie mit Einbußen einher – entweder bei der Geschwindigkeit oder bei der Auflösung.

Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 bildet das gesamte Organoid in unter 10 Minuten in einer ausreichend hohen Auflösung ab, bei der einzelne Neuronen voneinander unterschieden werden können.

Aufnahmeparameter

Abgebildetes Volumen: 1,37 µm × 1,18 µm × 76 µm, 5 ms Belichtungszeit, 100 × 1800 Lattice-Lichtblatt, zwei Kanäle.

Intersegmentgefäße beim Zebrafisch

Untersuchung der kardiovaskulären Entwicklung bei Zebrafischembryonen

Dies ist ein lebender Zebrafisch an Tag 6, der dsRed zur Markierung der Blutgefäße (violett) und GCaMP/GFP zur Messung des Calcium-Signalling (grün) exprimiert.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: J. Mack, University of California, Los Angeles, USA.

Das Labor Mack untersucht die Mechanismen der endothelialen Mechanotransduktion im Zusammenhang mit Gefäßgesundheit und Gefäßerkrankungen. Es wird untersucht, wie der Blutfluss die Gefäßreaktion beeinflusst, sowohl auf Ebene einzelner Zellen als auch auf Ebene des gesamten Gewebes. Die Heterogenität der Reaktion wird mit hochaufgelöstem Live Cell Imaging und Rasterkraftmikroskopie visualisiert. Dabei werden die Dynamik der Ca2+-Schwingungen quantifiziert, die flussbedingten Eigenschaften der Plasmamembran gemessen und die Lokalisierung von Proteinen auf subzellulärer Ebene ermittelt.1

Zebrafische kommen in der Herz-Kreislauf-Forschung weithin als Modellorganismus zum Einsatz, denn sie pflanzen sich rasch fort, die Embryonen sind transparent und eine genetische Manipulation lässt sich leicht bewerkstelligen. Das Labor Mack setzt Zebrafische zur Untersuchung der kardiovaskulären Entwicklung und Funktion ebenso wie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. 

Herausforderungen und Lösung

Die Weitfeldmikroskopie lieferte zwar die nötige Geschwindigkeit für das Live Imaging von Endothelzellen in Blutgefäßen, doch erst mit ZEISS Lattice Lightsheet 7 ließ sich eine höhere Auflösung insbesondere in axialer Richtung erreichen.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 8 Sek. über 15 Min., 115 Volumina wurden aufgenommen, abgebildetes Volumen: 200 µm × 250 µm × 55 µm, 3 ms Belichtungszeit, 100 × 1800 Lattice-Lichtblatt, zwei Kanäle.

Membran-Ruffling in Krebszellen

Charakterisierung der Motilität und des metastatischen Potenzials von Tumorzellen

Dieses Video zeigt Krebszellen, die GFP zur Markierung der Membran exprimieren.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: I. Smith, University of California, Irvine, USA.

Das Membran-Ruffling ist eine dynamische Bewegung der Zelloberflächenmembran, die oft an der Vorderkante adhärenter Zellen beobachtet wird. Bei Krebszellen lassen sich anhand des Membran-Ruffling die Motilität und das metastatische Potenzial von Tumorzellen charakterisieren.

Herausforderungen und Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 ermöglicht die volumetrische Bildgebung der ultraschnellen Membrandynamik in nahezu isotroper Auflösung und damit die detaillierte Charakterisierung des Membran-Ruffling.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 1,5 Sek. über 2 Min., 85 Volumina wurden aufgenommen, abgebildetes Volumen: 58 µm × 60 µm × 9 µm, 3 ms Belichtungszeit, 15 × 550 Lattice-Lichtblatt.

Neuronale Markierung lebender C. elegans

Untersuchung neurodegenerativer Humanerkrankungen in C. elegans

Hier ist C. elegans mit unterschiedlichen neuronalen Markierungen zu sehen.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: S. Encalada, The Scripps Research Institute, und S. Chalasani, Salk Institute, La Jolla, USA.

Das Labor Encalada interessiert sich für die Charakterisierung der Interaktionen zwischen molekularen Motoren und ihrer vesikulären Fracht, die den axonalen Transport in Neuronen regulieren. Die Motor-Fracht-Regulationskomplexe werden dabei mittels hochaufgelöster Mikroskopie von C. elegans identifiziert und charakterisiert. Anhand von C. elegans erstellt das Labor außerdem Modelle von Erkrankungen mit Proteinaggregation (u. a. Prionenerkrankungen und Alzheimer-Krankheit), um die Rolle des motorbasierten Transports für die Toxizität und Infektiosität zu charakterisieren.1

Das Labor Chalasani führt anhand des einfachen Nervensystems von C. elegans Untersuchungen von Humanerkrankungen und Arzneimitteln an einem gut bekannten Modell durch.2

Herausforderungen

Die Bildgebung von Neuronen in einem ganzen C. elegans erfordert das ultraschnelle Imaging großer Volumina – das ist für Technologien wie die konventionelle Konfokalmikroskopie eine echte Herausforderung.

Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 bietet nicht nur die nötige temporale, sondern auch die richtige räumliche Auflösung, sodass sich einzelne Neuronen im sich bewegenden Wurm identifizieren und verfolgen lassen.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 2 Min. über 1 Std. 20 Min., 41 Volumina wurden aufgenommen, abgebildetes Volumen: 300 µm × 340 µm × 55 µm, 15 ms Belichtungszeit, 100 × 1800 Lattice-Lichtblatt, zwei Kanäle.

Zytotoxische T-Zellen beim Angriff auf Melanomzellen

Untersuchung des Verhaltens von T-Zellen zur Optimierung der Immuntherapie

Diese Videos zeigen zytotoxische T-Lymphozyten, die mit Melanom-Zielzellen einer Maus interagieren. Der Lymphozyt ist mit CellVue Maroon gefärbt und die Zielzelle exprimiert F-tractin-EGFP, einen F-Aktin-Reporter.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: Elisa Sanchez, Morgan Huse, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Weill Cornell Medicine, New York, USA.

Das Labor Huse interessiert sich dafür, wie Immunzellen kommunizieren. Wirksame Immunantworten auf Infektionserreger und Krebs können nur ausgelöst werden, wenn Immunzellen an die richtigen Stellen wandern und mittels physischer Interaktion mit anderen Zellen Bedrohungen erkennen und gezielt darauf reagieren. Werden die Oberflächenrezeptoren stimuliert, können T-Zellen ihre gesamte Struktur innerhalb weniger Minuten umbauen. Das Labor Huse untersucht die Signalmechanismen, die die Architektur von T-Zellen steuern, und möchte feststellen, wie bestimmte zelluläre Strukturen an der Immunfunktion beteiligt sind. Tiefere Einblicke in diese Punkte könnten in die Entwicklung von Strategien einfließen, mit denen Immunantworten in vivo moduliert werden, z. B. in der Immuntherapie.1

Um die Wirkung der Immuntherapie zu optimieren, kommt es darauf an, wie T-Zellen Krebszellen erkennen und abtöten.

Herausforderungen und Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 nimmt T-Zellen live in Aktion auf. Die schnelle, schonende volumetrische Bildgebung der zellulären Interaktionen in nahezu isotroper Auflösung macht dieses Gerät zum perfekten Werkzeug für die Untersuchung des Verhaltens und der Funktion von T-Zellen.

Aufnahmeparameter

Drei Positionen, ein Volumen alle 3 Min. über 2 Std. 15 Min., 507 Ebenen pro Volumen, abgebildetes Volumen: 300 µm × 130 µm × 16 µm pro Position, 25 ms Belichtungszeit, 30 × 1000 Lattice-Lichtblatt, zwei Kanäle.

Pankreaskarzinom-Organoide

Calcium-Signalling in der Krebsforschung

Hier ist ein Pankreaskarzinom-Organoid zu sehen, das mit dem Calciumindikatorfarbstoff GCaMP6s gefärbt ist.

Bild mit freundlicher Genehmigung von: Michiyuki Matsuda und Shinya Yamahira, Universität Kyoto, Japan.

Die Krebsforschung hat den Zusammenhang von Veränderungen beim Calcium-Signalling mit dem Wachstum und der Progression von Tumoren aufgedeckt. GCaMP ist ein genetisch codierter Calciumindikator, der bei der Bindung an Calcium grün fluoresziert. Daher wird GCaMP oft bei Messungen von Erhöhungen des intrazellulären Ca2+ und bei Untersuchungen des Calcium-Signalling herangezogen.

Herausforderungen

Calcium-Signalling-Ereignisse laufen ultraschnell ab. Es ist eine echte Herausforderung, das gesamte Volumen eines Organoids schnell genug zu erfassen, um solche Ereignisse nicht zu versäumen.

Lösung

ZEISS Lattice Lightsheet 7 ermöglicht zeitaufgelöste Aufnahmen des gesamten Organoids in hoher temporaler Auflösung, sodass das Aufblitzen des Calciums in einzelnen Zellen erfasst wird.

Aufnahmeparameter

Ein Volumen alle 10 Sek. über 10 Min., 376 Ebenen pro Volumen, abgebildetes Volumen: 145 µm × 350 µm × 75 µm, 5 ms Belichtungszeit, 100 × 1800 Lattice-Lichtblatt.

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