ZEISS Spectral RICS
Mappings von molekularen Interaktionen direkt in der Zellumgebung erstellen
ZEISS Spectral RICS erweitert das Imaging mit dem Laser-Scanning-Mikroskop um Informationen zum Verhalten von Proteinen in ihrer zellulären Umgebung. Der integrierte Ansatz vereinfacht die Identifizierung von Regionen, die unterschiedliche molekulare Merkmale aufweisen. Durch die bisher einzigartige Anwendung spektraler Entmischung liefert Spectral RICS die optimale Datengrundlage für die Erforschung des Verhaltens während der Protein-Protein-Bindung.
Raster-Bild-Korrelationsspektroskopie
Untersuchen Sie die Dynamik von Molekülen auf Zellebene
Die Raster-Bild-Korrelationsspektroskopie (Raster Imaging Correlation Spectroscopy, RICS) ist ein fortschrittliches bildgebendes Verfahren zur Erforschung der Dynamiken von Molekülen und Partikeln auf Zellebene. Dazu werden bei diesem Verfahren die Bewegungen von fluoreszenzmarkierten Partikeln durch eine Probe analysiert, die per Rasterscan abgebildet wurde. Durch Korrelation mit den Intensitätsschwankungen zwischen den einzelnen Pixeln im Bild lassen sich auf diese Weise mit der RICS Informationen über Diffusionsraten, Konzentrationen und Interaktionen der Partikel ermitteln.
Der Vorteil von Spectral RICS
Beobachten Sie das tatsächliche Proteinverhalten in lebenden Zellen
ZEISS Spectral RICS wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Jelle Hendrix von der Universität Hasselt (Belgien) entwickelt. Bei dieser Methode wird das RICS-Verfahren um eine spektrale Entmischung ergänzt. Das hilft dabei, überlappende Spektren nicht fälschlicherweise als Proteininteraktion zu interpretieren. Dank der Entmischung der Spektren können Sie sicher sein, unverfälschte Informationen zu erhalten und das tatsächliche Proteinverhalten in lebenden Zellen zu untersuchen.
ZEISS Spectral RICS wird als workflowbasierte ZEN-Erweiterung verteilt, die Sie von der Einrichtung des Experiments bis zur Datenanalyse leitet. Die Erweiterung enthält Funktionen zur spektralen Entmischung, Auto- und Kreuzkorrelationsanalyse, Erstellung von Intensitäts- und Grid-Heatmaps und zur zeitabhängigen Analyse, die mit Tools zur ROI-Auswahl und für die Einstellung von Intensitätsschwellenwerten kombiniert werden können.
Anwendungsbeispiele für ZEISS Spectral RICS
Auswirkung der SUMOylierung auf die Proteindiffusion
Die RICS kann dazu verwendet werden, Diffusionsveränderungen aufgrund von Proteininteraktionen zu messen. Mit der normalen Auto-Korrelationsanalyse der RICS lässt sich erkennen, dass der Diffusionskoeffizient entsprechend der Größe der SUMO-Kette abnimmt. Doch mit ZEISS Spectral RICS lässt sich auch die Diffusionsveränderung markierter Proteine im Zusammenhang mit Medikamenten, Mutationen oder anderen Einflussfaktoren messen.
LEDGF-Histon-Interaktion
LEDGF (lens epithelium-derived growth factor, von Linsenepithel abgeleiteter Wachstumsfaktor) ist ein chromatin-bindender Transkriptionsfaktor. Bei Histon H2B handelt es sich um ein Histonprotein, das zur Strukturierung der DNS in eukaryotischen Zellen beiträgt. Vor der spektralen Entmischung legt eine RICS mit Kreuzkorrelationsanalyse der beiden Proteine eine intensive Interaktion nahe. Durch die spektrale Entmischung lässt sich jedoch belegen, dass die Interaktion der beiden Proteine in den meisten Regionen des Zellkerns eher gering ist.
Untersuchung des Verhaltens des EGF-Rezeptors an der Bindungsstelle von Reoviren
Der Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors (Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR) wird an der Zellmembran ausgebildet. Dieser Rezeptor ermöglicht den Eintritt von Reoviren. Die Bindungsstellen der Reoviren sind in Magenta dargestellt. Die Grid-Heatmap der RICS-Analyse zeigt, dass EGFR in der Nähe der Bindungsstellen der Viren schneller diffundiert als an anderen Positionen der Membran.