Gewinner des ZEISS Microscopy Bildwettbewerbs bekannt gegeben
Mikroskopiebilder verschiedenster Anwendungsbereiche aus rund 50 Ländern eingereicht
- Vier Gewinnerbilder des ZEISS Microscopy Bildwettbewerbs 2021 bekannt gegeben
- ZEISS Anwender aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen Forschungsinteressen und Mikroskopie-Applikationen nahmen teil
- Mikroskopie hilft bei der Bewältigung vieler globaler Herausforderungen
ZEISS hat heute die Gewinner des ZEISS Microscopy Bildwettbewerbs 2021 bekannt gegeben. Im 175. Jubiläumsjahr würdigt ZEISS die Arbeit von Forschern, die die Mikroskopie in verschiedenen Anwendungsfeldern einsetzen, mit einem Bildwettbewerb. Mikroskopsysteme, analytische Methoden und Bildgebungsverfahren tragen zur Bewältigung vieler drängender Herausforderungen unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit Klimawandel, Energie, Gesundheit und Ernährung bei.
„Der Auswahlprozess war mit mehr als 1300 faszinierenden Einsendungen äußerst spannend. Wir waren tief beeindruckt von der Teilnahme so vieler ZEISS Nutzer aus verschiedenen Ländern und über verschiedenste Forschungsschwerpunkte und Anwendungsbereiche hinweg. Die hohe Qualität der Bilder ist fantastisch – ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer“, so Dr. Michael Albiez, Leiter ZEISS Research Microscopy Solutions.
Phytoplankton – Regulatoren des atmosphärischen CO2, der Ozeanversauerung und des globalen Kohlenstoffkreislaufs
Der erste Preis geht an Alicia Gónzales Segura, Dolores Molina Fernández und Isabel Sánchez Almazo vom Centro de Instrumentación Científica der Universität Granada (Spanien) für ihre Aufnahme der Kalkalge Emiliania huxleyi. „Diese Mikrofotografie wurde im Rahmen einer Studie zur Biodiversität des Phytoplanktons aus dem Alborán-Meer im westlichen Mittelmeer mit besonderem Schwerpunkt auf dem Lebenszyklus von Emiliania huxleyi, dem wahrscheinlich am häufigsten vorkommenden eukaryotischen Mikroorganismus in den Ozeanen, gewonnen“, sagt Segura. Diese phytoplanktonischen Organismen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des atmosphärischen CO2, der Ozeanversauerung und des globalen Kohlenstoffkreislaufs. Kalkflagellaten sind in Sedimentgesteinen gut erhalten, wo sie als Altersindikatoren dienen. Darüber hinaus können die Verbreitung und Geochemie dieser Mikroorganismen für paläoklimatische Studien verwendet werden. Das Bild wurde mit dem Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop ZEISS GeminiSEM aufgenommen.
Die Batterie der Zukunft
Den zweiten Platz belegte Andreas Kopp vom Institut für Materialforschung (IMFAA) der Hochschule Aalen. Seine Aufnahme von Fluoriden auf einer Anodenoberfläche einer Li-Ionen-Batterie wurde mit dem Rasterelektronenmikroskop ZEISS Crossbeam 550 mit 7350-facher Vergrößerung aufgenommen. Als den anspruchsvollsten Teil bezeichnete Kopp die Probenvorbereitung. „Im Allgemeinen können wir die Kristallstruktur der Materialien in der Natur nur selten sehen. Das Wachstum nahezu perfekter Würfel ist auf das Kristallsystem der Materialien zurückzuführen. Diese geometrischen Partikel zu beobachten ist immer wieder faszinierend und bringt interessante Bilder hervor“, führt er aus. Kopp und sein Team nutzen Licht- und Elektronenmikroskope von ZEISS, um die Qualität von Li-Ionen-Batterien zu beurteilen. Die Nachfrage nach diesen Energielieferanten und -speichern wächst ebenso wie die Anforderungen an sie.
Dritter Platz würdigt die Diversität des Ökosystems
Den dritten Platz teilen sich zwei Gewinner. Professor Bernardo Cesare, Petrologe an der Universität Padua (Italien), hat eine Polarisationslichtmikroskopie-Aufnahme eines brasilianischen Achats vorgelegt, der aus feinkörnigem Quarz (Chalzedon) besteht. „Mit der horizontalen Streifenbildung und den gröberen Quarzkristallen im unteren Teil, die einer Menschenmenge ähneln, trägt das Bild den passenden Namen ‚Das Konzert‘", so Cesare. Er untersucht seit 35 Jahren Gesteine mit einem Polarisationsmikroskop als grundlegendem Werkzeug für seine Forschung. „Die erste Herausforderung bei einem solchen Bild ist die Probenvorbereitung. Da Achate sehr hart sind, erschwert dies das Schneiden, Schleifen und Polieren bei der Herstellung des Dünnschliffs. Die zweite Herausforderung besteht darin, ein scharf fokussiertes Bild zu erhalten, da die Korngröße kleiner ist als die Probendicke, was zu einer leichten Unschärfe im mittleren und oberen Bereich des Bildes führt.“
Die lichtmikroskopische Aufnahme von Professor Cobus Visagie zeigt die in Südafrika gefundene neue Pilzart Talaromyces auf Nährmedium wachsend. „Diese Strukturen sind sehr zerbrechlich und in Kombination mit den ‚trockenen‘ Sporen empfindlich gegenüber jeder Art von Luftstrom. Ich habe diese Probe daher aus einem Agaroseblock herausgeschnitten. Dann habe ich ±100 Bilder mit erweiterter Tiefenschärfe aufgenommen und zusammengefügt“, erklärt Visagie, Mykologe am Forestry and Agricultural Biotechnology Institute an der Universität Pretoria (Südafrika), der an der Taxonomie von Schimmelpilzen aus der natürlichen und bebauten Umwelt arbeitet. Er isoliert und beschreibt viele neue Pilzarten. „Die verfügbaren Werkzeuge waren nie besser, das ist sehr spannend“, sagt Visagie in Bezug auf die Mikroskopie. „Fotoplatten von Arten haben etwas Schönes. Sie bleiben für immer. Daher möchte ich, dass meine Bilder hervorstechen und so gut sind, wie sie nur sein können.“
Die Gewinner erhalten ihre Preise in Kürze. Eine Auswahl der Bilder wird in den ZEISS Microscopy-Kalender 2022 aufgenommen. Nach einem erfolgreichen Start in diesem Jahr plant ZEISS die Fortsetzung des Wettbewerbs für 2022.