Gewinner des ZEISS Microscopy Bildwettbewerbs 2022 bekannt gegeben
Forscher reichten Mikroskopiebilder verschiedener Anwendungsbereiche ein
Jena | 23. August 2022 | ZEISS Research Microscopy Solutions
- Gewinner in fünf Kategorien nominiert
- ZEISS Anwender aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen Forschungsinteressen und Mikroskopie-Applikationen nahmen teil
- Mikroskopie unterstützt bei der Bewältigung vieler globaler Herausforderungen
ZEISS hat heute die fünf Gewinner des ZEISS Microscopy Bildwettbewerbs 2022 bekannt gegeben. Zum zweiten Mal würdigt ZEISS damit die Arbeit von Forschern, die die Mikroskopie in verschiedenen Anwendungsfeldern einsetzen, mit einem Bildwettbewerb. Mikroskopsysteme, analytische Methoden und Bildgebungsverfahren kommen bei der Untersuchung vieler drängender Fragestellungen unserer Gesellschaft zum Einsatz. Sie tragen damit auch zur Bewältigung von Herausforderungen im Zusammenhang mit Klimawandel, Energie, Gesundheit und Ernährung bei.
In diesem Jahr waren auch externe Jurymitglieder in den Nominierungsprozess eingebunden. Fünf Wissenschaftler mit unterschiedlichem Mikroskopie-Hintergrund wählten ihre Favoriten in den jeweiligen Kategorien – darunter einer der letztjährigen Gewinner: „Nachdem ich im letzten Jahr einen der dritten Plätze belegt hatte, war es sowohl eine Ehre als auch eine großartige Erfahrung für mich, Teil der Jury des diesjährigen Wettbewerbs zu sein. Ich bin überwältigt von der Qualität und Vielfalt der Bilder. Ich möchte den Preisträgern des ZEISS Microscopy Bildwettbewerbs 2022 meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen“, so Dr. Bernardo Cesare, Professor für Petrologie an der Universität Padua, Italien.
Orale Bakterien
Das diesjährige Siegerbild in der Kategorie Lebenswissenschaften zeigt orale Bakterien – Epithelzellen der Zunge, an die sich mehrere verschiedene Bakterienarten haften und einen komplexen Biofilm auf der Zungenoberfläche bilden. Die Probe wurde mit DAPI, Acridinorange und Calcofluorweiß gefärbt und mit dem Konfokalmikroskop ZEISS LSM 900 mit Airyscan aufgenommen. Dr. Tagide deCarvalho, Direktorin der Keith R. Porter Imaging Facility an der University of Maryland, Baltimore, USA hat das Bild eingereicht. „Neben der Bildgebung, die ich für wissenschaftliche Kooperationen und Forschungsstudien durchführe, mache ich eigene mikroskopische Bilder von Proben, die ich in meiner persönlichen Umgebung finde, beispielsweise auf dem Weg zu einem meiner Labore“, erklärt deCarvalho ihre Inspiration für diese Probe.
Halbleiter-Nanopartikel
Sieger in der Kategorie Materialwissenschaften ist das Bild „Vanadium-Disulfid-Halbleiter-Nanopartikel“, aufgenommen mit dem Rasterelektronenmikroskop ZEISS GeminiSEM 300. Es zeigt die Nanostruktur von Vanadium-Disulfid, dessen photokatalytische Eigenschaften der Autor des Bildes Dr. Ümit Bayram von der Central Research Facility der Abdullah-Gül-University in Kayseri, Türkei, untersucht hat. „Das Ziel der Bildaufnahme ist es zu zeigen, dass Nanomaterialien mit einer gewünschten nanoskalierten Größe und großer Oberfläche erfolgreich synthetisiert worden sind und dass es gelungen ist, diese präzise zu charakterisieren", betont Bayram. „Auf den ersten Blick vermittelt es mir das Gefühl, Blumen in einem Nano-Blumenladen aufgenommen zu haben.“
Mikrofossilien
Das Bild „Radiolarienmikrofossil für die Mikropaläontologie“, aufgenommen mit dem Konfokalmikroskop ZEISS LSM 780, gewinnt in der Kategorie Geowissenschaften & Rohstoffe. Dr. Sebastien Colin vom Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen hat das Bild eingereicht. Die Diversität moderner mariner Einzeller, die Dynamik ihrer Populationen und ihre komplexen Interaktionsnetzwerke sind noch kaum verstanden – dennoch sind sie für einen erheblichen Teil der Biogeochemie der Erde verantwortlich. „Mit einem Konfokalmikroskop die eleganten Skelette alter Radiolarien zu enthüllen, die schon Zehn- bis Hunderttausende von Jahren vor der Erfindung des optischen Schnitts im Ozean trieben, fasziniert mich“, so Colin.
Vitamin-C-Kristalle
Sieger in der Kategorie Bildung ist das Bild „Vitamin C-Kristalle“, aufgenommen mit dem Lichtmikroskop ZEISS Axioscope A1. Dr. Robert Berdan von Science & Art Multimedia aus Calgary, Kanada hat dieses Bild eingereicht. „Manchmal bilden sich Vitamin-C-Kristalle in großen Schichten, manchmal sind die Kristalle isoliert und können sternförmig und sonnenähnlich aussehen“, beschreibt er eine seiner Lieblingsproben. Wenn Vitamin C in Wasser und Ethanol gelöst und dann auf einem Mikroskop-Objektträger getrocknet wird, kann man unter dem Polarisationsmikroskop oft große schöne Kristalle betrachten. „Mikroskope, Fotografie und Einzeller faszinieren mich seit meiner Jugend. Die meisten meiner Mikrofotografien werden jetzt zu Bildungszwecken verwendet“, berichtet Berdan.
Mückenlarve
Das mit dem Lichtmikroskop ZEISS Axiostar aufgenommene Bild „Kopf einer Mückenlarve“ gewinnt in der Kategorie Mikroskopie als Hobby. Hong Lin aus Foshan City, Guangdong, China hat das Bild eingereicht. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Diversität von Mikroorganismen in Fließgewässern. Diese Probe stammt von einer Mückenlarve aus dem Perlfluss in Guangzhou. „Ich bin sehr froh, dieses Foto gemacht zu haben, das Thorax und Kopf einer Mückenlarve zeigt. Ich denke, es ist ein gelungener Versuch, Wissenschaft und Kunst zu verbinden“, beschreibt Lin seinen Erfolg.
Über den Wettbewerb
Der ZEISS Microscopy Bildwettbewerb 2022 war vom 1. April bis 15. Mai für Einreichungen in neun Kategorien geöffnet. In drei Kategorien konnte aufgrund nur weniger Einreichungen keine Bewertung vorgenommen werden und zwei Kategorien wurden zu einer zusammengefasst. Insgesamt nominierte die Jury fünf Gewinner, die in Kürze ihre Preise erhalten werden.
Eine Auswahl der Bilder kann hier eingesehen werden und wird in den ZEISS Mikroskopie-Kalender 2023 aufgenommen: